Sexualisierte Gewalt im Jugendverband? Bei uns doch nicht! Oder doch?
Dieser Frage stellten sich Verantwortliche in der evangelischen Jugendarbeit auf Landesebene. Unter dem Motto „Bei uns nicht!? Gemeinsam gegen sexuellen Missbrauch im Jugendverband“ entwickelte die Landesjugendkammer der Evangelischen Jugend in Bayern bereits 2003 ein umfangreiches Präventionsprojekt. Ein darauf aufbauendes Schutzkonzept zur Prävention von sexualisierter Gewalt wurde 2017 entwickelt. Jugendarbeit darf möglichen Täter:innen keinen Raum und keine Gelegenheit bieten. Jeder Missbrauch muss mit allen Konsequenzen aufgedeckt werden. Gleichzeitig muss Jugendarbeit auch die eigene Organisationskultur und Strukturen selbstkritisch reflektieren.
Jugendarbeit lebt von Beziehungsarbeit, von Vertrauen und Geborgenheit. Um dieses hohe Gut zu schützen und zu bewahren, ist es Aufgabe evangelischer Jugendarbeit, Kinder und Jugendliche zu schützen, sie zu stärken und ihnen Hilfestellung zu geben. Deswegen hat die Prävention von sexualisierter Gewalt einen hohen Stellenwert in der Ausbildung von Ehrenamtlichen. Für alle Mitarbeiter:innen in der Jugendarbeit hat die Landesjugendkammer einen Verhaltenskodex herausgegeben.
Die Kinder und Jugendlichen, die die Angebote der kirchlichen Jugendarbeit besuchen, sollen hier Menschen finden, denen sie sich anvertrauen können. Diese Funktion übernehmen regionale Vertrauenspersonen. Dafür werden sie zentral geschult und arbeiten vernetzt zusammen. Aufgabe der Vertrauenspersonen ist es, als Ansprechpartner:innen für Betroffene und Ratsuchende zu agieren. Das Handbuch „Bei uns nicht“ soll zur Unterstützung der Arbeit vor Ort dienen.
www.ejb.de/was-wir-machen/praevention-von-sexualisierter-gewalt/
Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der ELKB: https://aktiv-gegen-missbrauch-elkb.de/